Veranstalter: Lernort Keibelstraße in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Datum: 05. September 2022
Zur ausführlichen Dokumentation auf H-Soz-Kult
Unser Fokus in diesem Workshop lag im Thema (ehemalige) Gefängnisse im deutsch-deutschen und europäischen Vergleich und wie dazu Bildungsarbeit gestaltet werden kann. Durch den Vergleich arbeiteten wir Spezifika der DDR-Gefängnisse heraus und welche Bereiche systemimmanent sind. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde die Bildungsarbeit an Gedenkstätten ehemaliger DDR-Haftanstalten reflektiert. Welche Narrative überwiegen in der Bildungsarbeit und was sind deren Ziele, welche Themen sollten nochmals durchdacht werden und welche beiseitegelassen bzw. welche neu aufgegriffen werden. Wie werden DDR-Gefängnisse in Ausstellungen dargestellt?
Im November 2021 führten wir den Workshop „Bildungsarbeit zu Strafvollzug und Untersuchungshaft in der DDR“ durch, der auf den Portalen Lernen aus der Geschichte in Form eines LaG-Magazins und H-Soz-Kult ausführlich dokumentiert wurde. Unser Ziel war es, einen offenen Diskussionsraum zu schaffen, um dieses Thema u.a. im deutsch-deutschen Vergleich breit zu diskutieren. So wurden viele Themen angesprochen und diskutiert, die es sich lohnen weiter zu denken. Aufgrund der vielen Anregungen und Reflexionen kam der Wunsch auf einen zweiten Workshop zu organisieren, um diese weiter zu entwickeln. Im Organisationsteam haben wir einige der Themen aufgegriffen und einen Workshop daraus konzipiert. Wie auch bei der ersten Veranstaltung ist uns eine offene Diskussion sehr wichtig, um neue Perspektiven zu entwickeln und Denkanstöße zu geben.
Programm
10.00 bis 12.30 Uhr
Begrüßung + Einführung
Katharina Hochmuth, Birgit Marzinka, Irmgard Zündorf
Gefängnisse in der Tschechoslowakei nach 1945 – ein Vergleich
Klára Pinerová, PhD (wiss. Mitarbeiterin am Institute for the Study of Totalitarian Regimes, Prag)
Haftbedingungen und Menschenrechtsfragen in Westdeutschland
Prof. Dr. Christine Graebsch (Hochschullehrerin für Recht und Soziales und Leiterin des Strafvollzugsarchivs, Fachhochschule Dortmund)
13.30 bis 15.30 Uhr
Nur Opfer oder Täter? Narrative über Gefangene und Wachpersonal in Gefängnisgedenkstätten am Beispiel Hohenschönhausens
Dr. Helge Heidemeyer (Direktor der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)
Historisch-politische Bildungsarbeit der Dokumentations-und Gedenkstätte Rostock (in Trägerschaft der LpB MV)
Dr. Steffi Brüning, (Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock)
16.00 bis 18.00 Uhr
Podiumsdiskussion (Moderation: Amélie zu Eulenburg)
- Judith Mayer (Bildungsreferentin, Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße | Stiftung Ettersberg, Erfurt)
- Janna Lölke (stellvertretende Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel)
- Dr. Gerhard Sälter (Leiter der Abteilung Forschung und Dokumentation in der Stiftung Berliner Mauer)
- Silke Klewin (Leiterin der Gedenkstätte Bautzen | Stiftung Sächsische Gedenkstätten)