Rechtsextremismus und der Rechtsstaat stellen ein Spannungsfeld dar, das sich besonders eindrücklich im Strafvollzug zeigt, wo demokratische Institutionen auf ideologische Feinde eben jener Ordnung treffen. Rechtsextreme geraten häufig mit dem Gesetz in Konflikt, da strafbare Handlungen in diesem Milieu weit verbreitet sind: Von Propagandadelikten wie dem Zeigen des Hitlergrußes bis zu der rechtsterroristischen Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Viele Rechtsextreme finden sich daher über kurz oder lang in Haft wieder. Gefängnisse wiederum gelten als Orte, an denen sich viele Inhaftierte erst radikalisieren. Seit dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur stellt der Umgang mit rechtsextremen Straftäter*innen sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR eine zentrale Herausforderung dar – zwischen Strafverfolgung, ideologischer Instrumentalisierung und dem Ringen um den Schutz demokratischer Ordnung.
Dem Gegenstand „Rechtsextreme in Haft“ widmet sich die Webinarreihe aus dezidiert aus interdisziplinärer Perspektive und lädt renommierte Expert*innen aus Geschichts- und Politikwissenschaften sowie der Praxis ein, um sich den folgenden Fragen zu widmen:
Wie erfolgten die Strafverfolgung und der Strafvollzug von NS-Täter*innen in der sowjetischen Besatzungszeit und der frühen, sich antifaschistisch verstehenden DDR? Welche alternativen Ideen entwickelten oppositionelle Kreise jenseits eines mit drakonischen Haftstrafen operierenden Antifaschismus in der späten DDR? Wie unterstützten Rechtsextreme einander in Gefängnissen in der jüngeren Vergangenheit der Bundesrepublik bis heute und welche Rolle spielten dabei Vorstellungen von „gelebter Kameradschaft“? Und schließlich: Welche Rolle spielt der Strafvollzug im Umgang mit rechtsextremen Weltbildern und wie gelingt oder scheitert Deradikalisierung?
Die Webinare finden online via Zoom statt.
Die Webinarreihe wird veranstaltet vom Lernort Keibelstraße und dem Polizeihistorischen Institut der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg.
30. September 2025, 15 Uhr:
14.Oktober 2025, 15 Uhr:
20. Oktober 2025, 15 Uhr
10. November 2025, 15 Uhr:
Aktuelle Veranstaltungen
Der Lernort der Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V. führt regelmäßig Online-Seminare, Fortbildungen und Workshops für Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen aus Gedenkstätten, Museen und Einrichtungen der Aufarbeitung der DDR-Geschichte durch. Die Themen der Veranstaltungen sind: historisches Lernen, pädagogische Ansätze, Geschichte der DDR bzw. SED-Diktatur, Vorstellungen von Lernwerkstätten bzw. Material, Gedenkstättenpädagogik sowie Strafvollzug und Untersuchungshaft.
Wenn Sie als eine Gruppe von Lehrkräften unsere Angebote kennenlernen möchten, melden Sie sich gerne und wir können eine Online-Veranstaltung für Sie durchführen. Falls Sie ein Thema haben, dass in dieses Profil passt und gerne mit einer größeren Runde diskutieren möchten, schreiben Sie uns eine Mail an
Alle Videokonferenz werden mit Zoom durchgeführt.
