Mit Dr. Richard Rohrmoser
Datum: 10. März 2025
Uhrzeit: 16 bis 17 Uhr
Zum Workshop
Ende der 1970er Jahre spitzte sich der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA erneut zu. 1983 ließ die NATO Nuklearraketen in der Bundesrepublik Deutschland und in anderen westeuropäischen Ländern stationieren. Vor allem die schwäbische Gemeinde Mutlangen rückte damals als Standort von Pershing-II-Raketen in den Fokus der Friedensbewegung und der Öffentlichkeit. Bis 1987 fanden dort jahrelang Proteste statt, vor allem Sitzblockaden, bei denen es entgegen behördlicher Befürchtungen jedoch nie zu Gewaltausschreitungen kam. Der Vortrag beschreibt die Entwicklung Mutlangens zu einem Symbolort der Friedensbewegung und geht der Frage nach, welche Folgen die massenweise Praktizierung und der juristische Diskurs über den zivilen Ungehorsam der Friedensaktivist*innen für die bundesdeutsche Gesellschaft hatten. Ferner wird auf die Verbindungen zur Friedensbewegung in der DDR eingegangen, die beispielsweise zu einer Demonstration der Mutlanger Friedensaktivist*innen auf dem Berliner Alexanderplatz führte.
Die Teilnehmenden des Workshops erhalten zudem Anregungen für die (interaktive) Behandlung des Themas im Schulunterricht.
Zur Person
Richard Rohrmoser ist Historiker und ehemaliger Gymnasiallehrer. Er lehrt am Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der Universität Mannheim und arbeitet an seiner Habilitation über Rechtsextremismus in der Rhein-Neckar-Region seit 1945.
Dieses Webinar bildet den Auftakt zu einer Weiterbildungsreihe, welche der Lernort Keibelstraße im Jahr 2025 insbesondere für Berliner Lehrkräfte anlässlich des Abiturthemas „Die bipolare Welt nach 1945“ und der Friedensbewegung in Ost und West anbietet.